Jugend und Alkohol

Regelmäßiger Alkoholkonsum beginnt oft bereits in jungen Jahren und hat damit Einfluss auf das weitere Leben. Jugendliche reagieren auf Alkohol wesentlich empfindlicher als Erwachsene.

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Verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol

Egal ob Familienfest, Firmenfeier oder Geschäftsessen – Bier, Wein und Schnaps sind fast immer dabei. In einer Kultur in der Alkoholkonsum Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens ist, ist es nicht verwunderlich, dass Kinder schon früh neugierig werden, was es mit diesen Getränken auf sich hat.

Alkohol als Genussmittel zu verstehen und zu lernen, damit verantwortungsvoll umzugehen, ohne sich oder andere zu gefährden, gehört zu den Entwicklungsaufgaben von jungen Menschen. Wir als Erwachsene haben die Aufgabe Kinder und Jugendliche auf dem Weg dahin zu begleiten. Durch unser Verhalten, durch klare Regeln und durch Gespräche, können wir viel dazu beitragen, dass sie diese Aufgabe meistern. Hier finden Sie nähere Tipps für das Gespräch mit Kindern und Jugendlichen über das Thema Alkohol.

Ab 16 Jahren dürfen steirische Jugendliche Bier und Wein trinken. Gebrannter Alkohol darf erst ab 18 Jahren getrunken werden. Das Schutzalter ist bundesweit einheitlich geregelt. Da der Jugendschutz aber Angelegenheit der Bundesländer ist, gibt es im Detail noch unterschiedliche Regelungen. Mehr dazu finden Sie hier.

Studien zeigen, dass Jugendliche wesentlich empfindlicher auf Alkohol reagieren als Erwachsene, da die körperliche Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Außerdem ist bei jungen Menschen das Gehirn noch nicht fertig entwickelt und reagiert ebenfalls empfindlicher auf übermäßigen Alkoholkonsum. Durch das meist geringere Körpergewicht werden Jugendliche schneller betrunken. Der Alkohol wird langsamer abgebaut. Mädchen werden noch schneller betrunken, weil Frauen mehr Körperfett haben.

Zahl konsumierender Jugendlichen rückläufig

Dass problematischer Alkoholkonsum in Österreich nicht vorrangig eine Domäne der Jugend ist – auch wenn dies in der öffentlichen Diskussion oftmals so dargestellt wird – zeigt folgendes Ergebnis: Der höchste Anteil an Personen mit problematischem Alkoholkonsum ist in der Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen zu finden (19%).

Auch wenn in Medien häufig der Eindruck vermittelt wird, dass junge Menschen immer mehr Alkohol trinken, zeigen Studien ein anderes Bild: Während die durchschnittliche Konsummenge der Erwachsenen in Österreich in den letzten 10 Jahren weitestgehend stabil ist, ist hingegen bei den Schüler*innen ein eindeutiger Rückgang festzustellen.

Laut den Ergebnissen einer repräsentativen Befragung von österreichischen Schüler*innen (ESPAD 2025) ist der Alkoholkonsum langfristig deutlich rückläufig: Zwischen 2007 und 2024 hat sich der Anteil der Jugendlichen, die noch nie Alkohol konsumiert haben, vervierfacht. Es zeigt sich ein Trend zum Verzicht unter jungen Menschen. Damit ist die Zahl der abstinenten Jugendlichen in diesem Zeitraum von 4 auf 18 Prozent gestiegen.

Die Hälfte der Jugendlichen (zwischen 14 und 17 Jahren) gibt an, bereits einmal im Leben stark berauscht gewesen zu sein. Gut jede*r Fünfte behauptet, in den letzten 30 Tagen betrunken gewesen zu sein. Diese Erfahrung nimmt mit dem Alter zu. Unterschiede zwischen Burschen und Mädchen sind hier nahezu nicht vorhanden. Schüler*innen aus PTS bzw. Berufsschulen haben hingegen deutlich häufiger Erfahrung mit starker Berauschung.

Rauschtrinken geht häufig mit anderem Risikoverhalten einher. Somit steht beim Rauschtrinken nicht nur der Schaden für die konsumierende Person im Fokus, sondern auch die negativen Auswirkungen auf unbeteiligte Dritte (wie z. B. durch erhöhtes Unfallrisiko oder Verwicklung in Gewaltsituationen). Dies gilt natürlich nicht nur für Jugendliche. Wenn Jugendliche regelmäßig viel Alkohol trinken, ist das meist nur eine Phase, die vorüber geht. Nur selten ist es ein Warnsignal für eine beginnende Suchterkrankung. Damit Alkoholkonsum nicht problematisch wird oder zu einem Suchtverhalten führt, braucht es eine gute Gesprächsbasis, klare Regeln und Erwachsene, die Jugendlichen ein Vorbild sind. Tipps, für das Gespräch mit Kindern und Jugendlichen über das Thema Alkohol, erhalten sie hier.

Quellen:
Strizek, Julian; Busch, Martin; Puhm, Alexandra; Schwarz, Tanja; Uhl, Alfred (2021): Repräsentativerhebung zu Konsum‐ und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial. Gesundheit Österreich, Wien
Strizek, Julian; Akartuna, Deniz; Busch, Martin; Schwarz, Tanja (2025): ESPAD Österreich 2024. Gesundheit Österreich, Wien