Tabakindustrie muss für Zigarettenstummel zahlen

Als erstes Land der Welt nimmt Frankreich künftig Tabakkonzerne für den durch ihre Produkte verursachten Müll in Verantwortung. Sie muss sich finanziell an der Müllentsorgung (etwa von Zigarettenstummeln) beteiligen.

Ziel sind minus 40 Prozent der in der Natur weggeworfenen Stummel

Der Konsum von Tabak und Nikotin schadet nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt. Alle Arten von Nikotinprodukten verursachen Müll. Besonders drastisch ist dies wegen der starken Verbreitung bei Zigaretten.

Frankreich beschloss nun als erstes Land der Welt ein Gesetz, das auch die Tabakindustrie zur Beseitigung des Abfalls in ihre Verantwortung nimmt. Das berichten Medien wie Spiegel und und Der Standard. Das sogenannte „Kreislauf- und Antiverschwendungsgesetz“ wurde 2020 beschlossen und tritt 2022 in Kraft. Darin wird festgelegt, dass die Tabakindustrie mit 80 Millionen Euro jährlich für die Beseitigung des Mülls und für Kampagnen zur Bewusstseinsbildung aufkommen muss.

In Frankreich landen pro Jahr geschätzt 23,5 Milliarden Zigarettenstummel auf den Straßen und in der Natur. Durch das neue Gesetz soll dies deutlich reduziert werden. Geplant ist auch, mehr reine Zigaretten-Mülleimer im öffentlichen Raum zu platzieren sowie neue Sammel- und Recyclingsysteme zu entwickeln.

Weltweit gehen Expert*innen von 4,5 Billionen achtlos weggeworfener Zigarettenstummeln pro Jahr aus. Auch andere Tabak- und Nikotinprodukte schaden der Umwelt.

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