Nikotin erhöht Risiko einer Thromboseerkrankung

Rauchen fördert die Entwicklung von Thrombosen, denn Nikotin verengt die Blutgefäße. Das wiederum erhöht Blutdruck, Herzfrequenz und Gerinnung. Je mehr geraucht wird, desto höher das Thrombose-Risiko.
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Fast 9 Prozent aller Thrombosen durch Rauchen verursacht

Der Konsum von Tabak und Nikotin hängt mit Thrombose zusammen. Er fördert die Entstehung von Thrombose. Das hat Ursachen in der speziellen Wirkung von Tabak und Nikotin im Körper.

Nikotin verengt über die Freisetzung von bestimmten Botenstoffen (Katecholamine) die Blutgefäße, wie Studien ausführen. Diese Verengung verringert den Blutfluss und erhöht Blutdruck und Herzfrequenz. Darüber hinaus unterstützt das Rauchen die unerwünschte Blutgerinnung und verklebt die Blutplättchen. So fördert der Konsum von Tabak und Nikotin die Bildung von Blutgerinn

seln, die die Blutgefäße verstopfen. Das kann zu einem Gefäßverschluss und damit zu einer Thrombose führen.

Besonders erhöht der Konsum von Tabak das Risiko für „Venöse Thromboembolie“ (VTE). Dies geschieht umso eher, je mehr andere Risikofaktoren dazu kommen – vor allem orale Verhütung, Übergewicht und Alter.

Je mehr geraucht wird, desto höher das Thrombose-Risiko

Es gibt eine starke Dosis-Wirkung-Beziehung. Je mehr geraucht wird, umso höher ist das Risiko für eine Thrombose. Eine Metaanalyse von 21 Studien fand heraus: Rauchende mit dem Konsum von maximal 14 Zigaretten pro Tag haben ein 20 Prozent erhöhtes Risiko für VTE, jene mit 25 Zigaretten täglich oder mehr ein 63 Prozent erhöhtes Risiko. Eine dänische Studie analysierte die Konsummenge in Relation zum Risiko und stellte fest: Stark Rauchende mit dem Konsum von 25 Gramm Tabak pro Tag (entspricht etwa 30 Zigaretten) haben ein bis zu zweifach erhöhtes VTE-Risiko im Vergleich zu Menschen, die noch nie geraucht haben. Auch Ex-Rauchende, die bereits aufgehört haben, haben ein leicht erhöhtes Risiko.

Eine andere Metaanalyse analysierte 32 Studien, die an fast 4 Millionen Menschen mit rund 35.000 Thrombose-Ereignissen (VTE) durchgeführt wurden. Sie kam zu dem Schluss, dass 8,7 Prozent der Thrombosen durch Konsum von Tabak verursacht sind. Das Risiko für eine Thrombose erhöht sich mit der Menge. Es steigt demnach um 10,2 Prozent pro zehn gerauchten Zigaretten pro Tag oder um 6,1 Prozent je zehn „Packungsjahre“. Ein „Packungsjahr“ („Pack year“) misst ein Jahr Rauchen von einer Packung täglich (20 Zigaretten).

Besonders hoch ist das Risiko für Thrombose, wenn Menschen nicht nur rauchen, sondern zusätzlich übergewichtig und älter sind. Das belegt unter anderem eine britische Studie an 731.728 Teilnehmer aus 75 Kohorten.

Rauchen plus „Pille“ erhöht das Risiko drastisch

Aber die Wahrscheinlichkeit für Thrombose erhöht sich auch durch die Kombination von Tabakkonsum und oraler Empfängnisverhütung („Pille“). Diese Kombination verstärkt das Risiko für ein Blutgerinnsel und darauffolgende Thrombose drastisch. Das fand unter anderem eine Studie an knapp 9.000 Frauen heraus: Frauen, die rauchen und die „Pille“ nehmen haben ein 8,8 Mal so hohes Risiko für Thrombose als Frauen, die nicht rauchen und nicht oral verhüten. Wer die „Pille“ nimmt oder übergewichtig ist, sollte also keinesfalls rauchen.

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