Zehn Argumente für das Rauchverbot

In Österreich gilt seit 1.11.2019 ein Rauchverbot in der Gastronomie ohne Ausnahmen. Alle Innenräume aller Lokale sind rauchfrei. Wir fassen in zehn Argumenten zusammen, warum rauchfreie Gastronomie so wichtig ist.

Was für die rauchfreie Gastronomie spricht

Aus Sicht der Suchtprävention sprechen vor allem folgende zehn Argumente für rauchfreie Innenräume in allen Gastronomiebetrieben.

Tabak und Nikotin haben enorm großes Schädigungspotenzial.

Rauchen kann jedes Organ des Körpers schädigen. Enorm viele Erkrankungen werden durch Tabak verursacht. Auch Nikotin ohne Tabak schadet der Gesundheit. Nikotin hat darüber hinaus sehr hohes Suchtpotenzial. Die Weltgesundheitsorganisation spricht daher von der „größten vermeidbaren Todesursache“.

Diese beiden Substanzen bedürfen daher besonderer gesetzlicher Regelungen.

Denn Regelungen müssen sich am Potenzial der Gefährdungen und Schädigungen orientieren. Es ist sinnvoll und verantwortungsbewusst, dass bei besonders Gefährlichem der gesetzliche Rahmen besonders eng ist.

Rauchfreie Gastronomie verbesserte Österreichs Tabakpolitik auch international

Österreich hatte vor der Einführung rauchfreier Innenräume in der Gastronomie im internationalen Vergleich eine schwache Tabakpolitik. Unser Land war von 2003 bis 2016 immer am letzten Platz der „Tobacco Control Scale“. Das hat sich seither deutlich verbessert. Seit 2019 ist Österreich international im Mittelfeld.

Das Rauchverbot bessert die Gesundheit des Gastronomie-Personals.

Denn sie sind dadurch am Arbeitsplatz dem gefährlichen Passivrauch nicht mehr ausgesetzt. Und sie haben weniger Versuchungen, selbst Tabak und Nikotin zu konsumieren.

Es gibt infolge des Rauchverbots kein „Wirte-Sterben“.

International zeigte sich: In der Gastronomie herrscht immer viel Fluktuation. Lokale werden gegründet und geschlossen. Dies verändert sich durch die Einführung rauchfreier Gastronomie nicht. Mit anderen Worten: Es schließen nicht mehr Lokale als ohnehin.

Die Bevölkerung akzeptiert das Rauchverbot sehr gut.

Es wird für die Menschen normal und positiv, dass Lokale innen rauchfrei sind. Auch in Österreich ist rauchfreie Gastronomie laut Umfragen sehr gut akzeptiert und geschätzt.

Das Rauchverbot unterstützt die Tabakprävention.

Jugendliche und junge Erwachsene haben weniger Anreize und Gelegenheiten, mit dem Rauchen zu beginnen. Das heißt nicht, dass niemand mehr beginnt. Aber ein früher zentraler Ort des Anfangens ist nun rauchfrei. Das zeigt jungen Menschen auch: Es ist nicht normal, überall zu rauchen.

Rauchfreie Gastronomie hilft bei der Entwöhnung und beim Rauchfrei-Bleiben.

Das Rauchverbot unterstützt die, die mit dem Rauchen aufhören wollen oder gerade aufgehört haben. Der Rauchstopp fällt manchen Menschen nicht leicht. Rauchfreie Gastronomie hilft ihnen dabei. Denn weniger Sichtbarkeit und weniger Versuchung machen es leichter, rauchfrei zu werden und zu bleiben.

Das Rauchverbot führt dazu, dass auch zuhause weniger geraucht wird.

Wenn sie im Lokal nicht rauchen dürfen, rauchen manche Menschen auch zuhause weniger. Oder sie gehen dafür zumindest vor die Tür. Mittelfristig führt rauchfreie Gastronomie laut internationalen Erfahrungen auch zu weniger Konsum zuhause. Das geht nicht von heute auf morgen, aber es geht. Denn Rauchfreie Gastronomie verändert den Zugang zum Konsum von Tabak und Nikotin insgesamt, da sie die Wahrnehmung von Normalität verändert.

Mittelfristig wird die Bevölkerung gesünder.

Mittelfristig wird durch ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie die Bevölkerung gesünder. Da weniger Menschen (Personal und Gäste) dem gefährlichen Passivrauch ausgesetzt sind und sich insgesamt das Konsumverhalten verändert, nehmen die tabak- und nikotinbedingten Erkrankungen in der Bevölkerung ab. Das zeigen internationale Erfahrungen.