Wie wirkt sich der Umgang mit dem Smartphone auf den jugendlichen Schlaf aus? Können Regeln von Eltern ihn beeinflussen? Dieser Frage ging eine Studie an rund 330 Jugendlichen nach.
Dazu wurden die Jugendlichen befragt und in zwei Gruppen unterteilt: jene mit Regeln für die Nutzung von mobilen Bildschirm-Medien (Smartphones und Tablets) und jene ohne. Auch die genaue Art der Regeln wurde erfragt und ihre Summe je Jugendlichem erhoben.
Das Ergebnis der Studie, die an 13- bis 15-Jährigen durchgeführt wurde, war eindeutig: Welche Regeln Eltern zum Umgang mit dem Smartphone aufstellen, wirkt sich auf den Schlaf ihrer jugendlichen Kinder aus. Je mehr Regeln dafür zuhause gelten, desto mehr schlafen die Jugendlichen.
Kein Handy im Schlafzimmer und keine Handynutzung am Abend
Schülerinnen und Schüler, die strengen Regeln unterliegen hatten den meisten Schlaf und die beste Schlafqualität. Als am effektivsten stellte sich heraus, dass das Handy am Abend und in der Nacht nicht in dem Zimmer genutzt werden darf, in dem der Teenager schläft. Noch mehr Schlafdauer und Schlafqualität wurde erreicht, wenn zusätzlich mit dem Kind vereinbart war, das Smartphone am Abend nicht zu nutzen, sondern nur davor.
Das Smartphone außerhalb des Schlafzimmers aufzubewahren, brachte den Jugendlichen ein tägliches Mehr an 33 Minuten Schlaf. Zusätzlich bereits am Abend das Handy nicht zu nutzen, führte zu durchschnittlich 66 Minuten mehr Schlaf.
Jugendliche, die von mindestens einer dieser beiden Smartphone-Regeln berichteten, hatten auch mehr Erfolg in der Schule. Sie hatten bessere Noten. Das Forschungsteam führt dies auf die erhöhte Konzentrationsfähigkeit zurück, die mit dem Ausgeschlafen-Sein einhergeht.
Schwache Regeln bringen wenig
Hingegen hatte es keine Auswirkungen auf den Schlaf, wenn das Handy über Nacht im Schlafzimmer des Jugendlichen bleiben durfte, aber dort auf Flugmodus gestellt wurde. Mit dieser Regelung schliefen die Jugendlichen nicht mehr.
Nur schwach wirksam waren eine fixe Dauer des täglichen Konsums und eine bestimmte Uhrzeit, zu der das Handy weggelegt werden muss. Diese beiden Regeln hatte kaum Auswirkungen auf die Schlafdauer.
Dennoch zahlen sich schwache Regeln zumindest ein bisschen aus: Pro Woche schliefen Jugendliche, die mindestens eine elterliche Regel bezüglich ihres Smartphones berichteten, im Durchschnitt immerhin noch 40 Minuten mehr als Jugendliche, die von keiner einzigen Regel berichteten.
Jugendliche brauchen acht bis zehn Stunden Schlaf
Jugendliche benötigen im Schnitt acht bis zehn Stunden Schlaf pro Tag, halten einschlägige Publikationen wie diese und diese fest. Viele bekommen jedoch deutlich weniger Schlaf. Als eine Ursache dafür wird die Nutzung digitaler Geräte vermutet.
So zeigt eine Studie: Jugendliche, die im Vergleich zu Gleichaltrigen über mehr Handy-Konsum berichten, gehen durchschnittlich später schlafen. Sie schlafen auch kürzer. Dasselbe gilt, wenn die Jugendlichen angeben, deutlich mehr digitale Nachrichten zu versenden als ihre Gleichaltrigen.
Ein Zusammenhang zwischen Bildschirm-Zeit und Schlaf gilt als erwiesen. Wie viel Zeit jemand an digitalen Bildschirmen verbringt, beeinflusst Dauer und Qualität des Schlafs.
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