Cannabis und Tabak als gefährliche Mischung

Die häufigste Form des Cannabis-Konsums ist das Rauchen. Die Mischung mit Tabak erhöht jedoch das Schädigungspotenzial.

Gleichzeitiger Konsum von Cannabis und Tabak erhöht das Risiko für Schädigung

Von allen illegalen Drogen wird Cannabis am häufigsten konsumiert. Dies ist in Österreich gleich wie in Europa. Cannabis kann unterschiedlich konsumiert werden, etwa mit Tabak, in der Wasserpfeife, in der E-Zigarette, in Form von Tees oder in Keksen verbacken.

Selbstgedrehte Zigarette mit Cannabis

Die meisten Menschen, die Cannabis konsumieren, tun dies in Form des Rauchens („kiffen“ genannt). Sie rauchen Cannabis entweder pur oder in Kombination mit Tabak. Auch E-Zigaretten werden zunehmend für den Cannabis-Konsum eingesetzt.

Wer Cannabis mit Tabak kombiniert, dreht sich selbst eine Tabakzigarette und fügt Cannabis hinzu. Diese häufigste Konsumform birgt viele Risiken, stellt das Deutsche Krebsforschungszentrum in einem aktuellen Factsheet fest.

Bandbreite von Wirkungen

Cannabis wirkt auf Körper und Psyche und erzeugt eine große Bandbreite an Wirkungen, das sogenannte „High“: Euphorie, Entspannung, Zeitverzerrung und sensorische Veränderungen. Manche Nutzer*innen beschreiben auch ein allgemein angenehmes Gefühl.

Körperlich hat der im Cannabis enthaltene Wirkstoff THC Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Je nach Dosis steigen Blutdruck und Herzfrequenz.

Zu möglichen unerwünschten Nebenwirkungen gehören Angstzustände, Panikreaktionen und psychotische Symptome. Akut kann es zu Beeinträchtigungen einzelner kognitiver Funktionen kommen, wie Informationsverarbeitung, motorische Koordination, motorische Leistung, Gedächtnis und Aufmerksamkeit.

Die Inhalationstechnik beim Rauchen eines Joints unterscheidet sich etwas von der des Tabakrauchens. Denn das Volumen der Züge ist größer, es wird tiefer inhaliert und der Rauch länger in der Lunge gehalten. Durch die Verbrennung entstehen schädliche Verbindungen. Manche davon sind krebserzeugend, schädigen die Lunge und können Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen.

Das gilt auch für das Verbrennen von Cannabisprodukten: In der Zusammensetzung enthält Cannabis-Rauch ähnlich viele Schadstoffe wie Tabakrauch. Die Menge einzelner Substanzen ist sogar deutlich höher.

Gleichzeitiger Konsum erhöht Risiko für Abhängigkeit

In Europa wird Cannabis meistens mit Tabak vermischt. Dies ist die häufigste Konsum-Form. Damit sind Konsumierende den gleichen gesundheitlichen Risiken wie beim Tabakrauchen ausgesetzt. Diese sind enorm hoch: Fast jedes Organ des Körpers kann von Tabakrauch geschädigt werden.

Der gleichzeitige Konsum von Tabak und Cannabis erhöht außerdem die Wahrscheinlichkeit einer Abhängigkeit von Nikotin und von Cannabis. Gleichzeitiger Konsum erschwert auch die Entwöhnung von beiden Substanzen.

Passivrauch: THC im Urin

Auch der beim Passivrauchen (aus der Raumluft) inhalierte Rauch von Marihuana enthält viele der Substanzen aus Tabakrauch, darunter solche, die mit gesundheitlichen Schäden in Verbindung gebracht werden. In einigen Fällen wurde bei passiv cannabisrauchenden Kindern sogar das Abbauprodukt des psychoaktiven THCs im Urin nachgewiesen.

In Deutschland plant die Bundesregierung eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene. Sie will durch eine kontrollierte Produktqualität den Jugend- und Gesundheitsschutz verbessern und zur Eindämmung des Schwarzmarktes beitragen. Dieses Vorhaben des österreichischen Nachbarn hat auch international das Thema Cannabis mehr in den Fokus gerückt.

 

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