E-Zigarette und Gesundheit

Viele Studien zu E-Zigaretten werden von Hersteller*innen oder Händler*innen finanziert. Daher sind sie nicht unabhängig. Fast immer vergleichen sie E-Zigaretten mit Tabakzigaretten, nicht mit dem Nichtrauchen.

Schaden E-Zigaretten der Gesundheit?

Ja! Aber sie schaden weniger als Tabakzigaretten. Mit anderen Worten: Im Vergleich zum Rauchen von Tabakwaren sind E-Zigaretten weniger schädlich, sofern man ausschließlich E-Zigaretten raucht. Im Vergleich zum Nichtrauchen sind E-Zigaretten deutlich schädlicher für die Gesundheit. Es kommt also auf den Vergleich an.

Schädlichkeit kommt auf den Vergleich an

Von der Tabakindustrie unabhängige Wissenschaft zeigt: E-Zigaretten sind nicht harmlos. Sie schaden der Gesundheit. Der US-amerikanische „Consensus“ stellt fest, dass in den meisten E-Zigaretten toxische Substanzen enthalten sind. So wurden in den Kartuschen für Tabak typische Giftstoffe und Kanzerogene sowie tabakspezifische Nitrosamine und mehrere gesundheitsschädliche Metalle nachgewiesen.

E-Zigaretten können die Lungenfunktion einschränken, anfälliger für Infektionen machen und andere Gesundheitsprobleme verursachen.

Nachgewiesen wurde eine Schwächung des Immunsystems im Vergleich zum Nichtrauchen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass diese Schwächung des Immunsystems insbesondere von Nikotin ausgeht. Und E-Zigaretten werden überwiegend mit Nikotin konsumiert.

Kanzerogene, ultrafeine Partikel und Aerosole

Nikotin selbst steht auch im Verdacht, Krebs auszulösen. Darüber hinaus beinhalten E-Zigaretten weitere sogenannte „Kanzerogene“, also Stoffe, die Krebs auslösen können, zeigen Studien. Dies scheint auf einem niedrigeren Niveau zu sein als bei Tabakzigaretten, aber es ist nachweisbar. E-Zigaretten beinhalten viele ultrafeine Partikel und andere toxische Stoffe, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenkrankheiten hervorrufen.

Aerosole und Propylenglykol können die Atemwege reizen, zeigen Untersuchungen. Über manche Aromen ist bekannt, dass sie reizend oder für Zellen giftig sein können, etwa Benzaldehyd (künstliches Bittermandelöl) oder Zimtaldehyd. Die Partikel des Aerosols können tief in die Lunge vordringen. Es ist derzeit unbekannt, welche gesundheitlichen Auswirkungen die Aerosol-Partikel langfristig haben.

Laut Tabakatlas Deutschland zeigen Tierversuche, dass E-Zigaretten oxidativen Stress, Schädigung von Zellen, Schädigungen der Erbsubstanz und Schwächung des Immunsystems auslösen. Auch Schäden an der Innenwand von Blutgefäßen zeigten sich. Darüber hinaus stellten Studien durch den Konsum von E-Zigaretten Störungen des Magen-Darm-Trakts, des Nervensystems und des Atemtrakts fest.

Bei alledem gilt: Bis auf die durch Nikotin ausgelösten Gesundheitsschäden, die Folgen ultrafeiner Partikel auf Herz-Kreislauf-System und Lunge und die Suchterkrankung an sich, scheinen die Risiken für die Gesundheit geringer zu sein als durch Tabakzigarette. Verglichen mit dem schädlichsten legal erhältlichen Produkt der Welt, ist die Schädlichkeit geringer. Trotzdem zeigt sich eindeutig, dass auch die E-Zigarette der Gesundheit schaden kann. Wer auf E-Zigarette umsteigt, bleibt abhängig von Nikotin.

Als große Gefahr sehen Expert*innen, dass E-Zigaretten die Enwöhn-Rate senken. Denn Aufhör-Willigen wird suggeriert, bereits der Wechsel von Tabakzigarette auf E-Zigarette sei Entwöhnung. So sehen sie keinen Grund, wirklich aufzuhören.

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