E-Zigarette und Gesundheit

Auch E-Zigaretten schaden der Gesundheit. Im Vergleich zum Nichtrauchen erhöhen sie das Risiko für Lungenerkrankungen, Infektionen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Schädigung von Zellen. Die Sucht ist dieselbe wie bei konventionellen Zigaretten.

E-Zigaretten sind nicht harmlos. Sie schaden eindeutig der Gesundheit. Das zeigt Wissenschaft auf, die von der Tabakindustrie unabhängig ist.

Der US-amerikanische „Consensus“ stellt fest, dass in den meisten E-Zigaretten toxische Substanzen enthalten sind. So wurden in den Kartuschen für Tabak typische Giftstoffe und Kanzerogene sowie tabakspezifische Nitrosamine und mehrere gesundheitsschädliche Metalle nachgewiesen.

E-Zigaretten können die Lungenfunktion einschränken, anfälliger für Infektionen machen und andere Gesundheitsprobleme verursachen.

Nachgewiesen wurde eine Schwächung des Immunsystems im Vergleich zum Nichtrauchen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass diese Schwächung des Immunsystems insbesondere von Nikotin ausgeht. Und E-Zigaretten werden überwiegend mit Nikotin konsumiert.

Kanzerogene, ultrafeine Partikel und Aerosole

Nikotin selbst steht auch im Verdacht, Krebs auszulösen. Darüber hinaus beinhalten E-Zigaretten weitere sogenannte „Kanzerogene“, also Stoffe, die Krebs auslösen können, zeigen Studien. Dies scheint auf einem niedrigeren Niveau zu sein als bei Tabakzigaretten, ist jedoch nachweisbar. E-Zigaretten beinhalten viele ultrafeine Partikel und andere toxische Stoffe, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenkrankheiten hervorrufen können.

Aerosole und Propylenglykol können die Atemwege reizen, zeigen Untersuchungen. Über manche Aromen ist bekannt, dass sie reizend oder für Zellen giftig sein können, etwa Benzaldehyd (künstliches Bittermandelöl) oder Zimtaldehyd. Die Partikel des Aerosols können tief in die Lunge vordringen. Es ist derzeit unbekannt, welche gesundheitlichen Auswirkungen die Aerosol-Partikel langfristig haben.

Häufiger Herzinfarkt und Schlaganfall

Der Konsum von E-Zigaretten erhöht die Wahrscheinlichkeit deutlich, einen Schlaganfall zu bekommen. Das zeigte eine Meta-Analyse, die Untersuchungen an insgesamt über einer Million Menschen einbezog. Das Risiko für einen Schlaganfall steigt durch den Konsum von E-Zigarette im Vergleich zum Nichtrauchen um das 1,52-Fache.

Auch das höhere Risiko für andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist mittlerweile gut belegt.  Aktuelle Ergebnisse fasst ein Review zusammen. Im Vergleich zum Nichtrauchen steigt durch E-Zigarette der Blutdruck, sinkt die Dehnbarkeit der Blutgefäße und erhöht sich das Risiko für Herzinfarkt signifikant. Dies gilt auch für Menschen, die vor der E-Zigarette nicht konventionelle Zigaretten geraucht haben. Wer aktuell E-Zigaretten konsumiert, hat demnach gegenüber Nicht-Rauchenden ein 2,6-fach höheres Risiko für einen Herzinfarkt.

Erste Erkenntnisse zu E-Zigarette und Krebs 

Laut Tabakatlas Deutschland zeigen Tierversuche, dass E-Zigaretten oxidativen Stress, Schädigung von Zellen, Schädigungen der Erbsubstanz und Schwächung des Immunsystems auslösen. Auch Schäden an der Innenwand von Blutgefäßen zeigten sich. Darüber hinaus stellten Studien durch den Konsum von E-Zigaretten Störungen des Magen-Darm-Trakts, des Nervensystems und des Atemtrakts fest. Der Passivrauch von E-Zigaretten schadet den Augen, etwa der Hornhaut, zeigt ein Review, der die bestehende Literatur analysierte.

Zum Zusammenhang von E-Zigaretten und Krebs sind bisher erst wenige Aussagen möglich. Bisher weiß man, dass E-Zigaretten zu ähnlichen mit Krebs assoziierte Zellveränderungen führen wie konventionelle Zigaretten. Das zeigt eine Studie. Nikotin fördert auch die Entstehung von Metastasen, wenn jemand an Krebs erkrankt ist. Die meisten Krebserkrankungen entstehen in einem sehr langen Zeitraum, daher sind dazu zu einem relativ jungen Produkt erst wenige Studien verfügbar. Tierversuche zeigen deutliche Schädigung von Zellen durch E-Zigarette.

Schädlichkeit kommt auf den Vergleich an

Die Tabakindustrie vergleicht E-Zigaretten systematisch mit konventionellen Zigaretten. Diese bleibt der „Sieger“ der Schädlichkeit. Mit anderen Worten: Im Vergleich zum Rauchen von konventioneller Zigaretten sind E-Zigaretten nach derzeitigem Erkenntnisstand weniger schädlich, sofern man ausschließlich E-Zigaretten raucht. Im Vergleich zum Nichtrauchen sind E-Zigaretten jedoch deutlich schädlicher für die Gesundheit. Es kommt auf den Vergleich an.

Die Suchterkrankung ist allerdings dieselbe. Der Konsum von E-Zigarette kann genauso süchtig machen wie der Konsum von konventioneller Zigarette. Wer auf E-Zigarette umsteigt, bleibt abhängig von Nikotin. Expert*innen sprechen diesbezüglich von einer  Verlängerung der Sucht.

Viele Studien zu E-Zigaretten werden von der Tabakindustrie oder ihren Partner*innen finanziert. Daher sind sie nicht unabhängig. Systematisch vergleichen sie E-Zigaretten mit konventionellen Zigaretten, nicht mit dem Nichtrauchen.

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