E-Zigarette festigt Rauchen bei Jugendlichen

Wer als Jugendlicher sowohl konventionelle Zigarette als auch E-Zigarette geraucht hat, raucht später nicht nur häufiger, sondern auch mehr Tabak.

E-Zigarette führt Jugendliche eher zur Tabakzigarette hin als davon weg

Ändert es mittelfristig etwas am Konsum, ob Jugendliche „nur“ Tabakzigarette oder auch zusätzlich E-Zigarette rauchen? Hören jene mit E-Zigaretten eher mit der Tabakzigarette auf? Führt also die E-Zigarette Jugendliche von der Tabakzigarette weg?

Das untersuchte eine Studie anhand von zwei groß angelegte Kohorten aus Großbritannien und den USA, die über längeren Zeitraum jeweils mehrmals befragt wurden.

Zerstören oder festigen? 

Die untersuchten Jugendlichen wurden in drei Gruppen unterteilt: Nikotin-Abstinente, Rauchende der konventionellen Tabakzigarette und „Dual user“, also Rauchende von Tabak- und E-Zigarette. 58 Prozent der britischen und 57 Prozent der US-amerikanischen Jugendlichen rauchten in den Studien sowohl konventionelle Zigarette als auch E-Zigarette. „Dual user“ waren also die mit Abstand größte untersuchte Gruppe.

Fragestellung war, ob der Konsum von E-Zigaretten jugendliche frühe Rauchende von konventionellen Zigaretten eher wegführt, also den Konsum „zerstört“ (Disruptionshypothese) oder frühe Muster des Tabakrauchens vertieft und festigt (Verschanzungshypothese). Vergleichsgruppen waren jene jugendlichen Rauchenden, die zwar konventionelle Tabakzigarette, aber keine E-Zigaretten konsumieren.

E-Zigarette festigte Konsum

Die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche, die früher Tabakzigarette geraucht hatten, dies auch später taten, war bei den Nutzer*innen von E-Zigaretten signifikant höher als bei denen, die keine E-Zigaretten verwendet hatten. In beiden Stichproben zeigte sich auch, dass früh rauchende Jugendliche, die E-Zigaretten benutzten, mit größerer Wahrscheinlichkeit häufige Raucher waren als Nichtraucher und seltene Raucher. Sie rauchten also nicht nur eher grundsätzlich, sondern auch durchschnittlich auch mehr Tabakzigaretten.

Die Schlussfolgerung der Autor*innen zeigt: Der Konsum von E-Zigaretten bei jugendlichen Rauchenden führt zu hat zwei Folgen. Es steigt einerseits die Wahrscheinlichkeit, auch noch im späten Jugendalter grundsätzlich konventionelle Zigaretten zu rauchen. Und es steigt andererseits die Wahrscheinlichkeit für häufigeren und intensiveren Konsum.

Betont wurde, dass dies in beiden analysierten Studien der Fall war, obwohl Großbritannien und die USA unterschiedliche Gesetze betreffend der E-Zigarette haben. England ist eines der wenigen Länder der Welt, in denen der Staat Rauchenden die E-Zigarette offensiv empfiehlt. Dennoch blieben auch englische Jugendliche signifikant häufiger Raucher*innen konventioneller Zigaretten, wenn sie davor auch E-Zigarette geraucht hatten.

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