Wann Rauchen der Karriere helfen kann

Rauchende machen zusammen Pausen, tauschen sich aus. Das kann beim beruflichen Fortkommen helfen – allerdings nur unter zwei Voraussetzungen.

Für Frauen kein Effekt nachgewiesen

Viele Raucher*innen schätzen die Rauchpause auch als soziales Event. „Da trifft man Leute“, „Da erfährt man Neuigkeiten“, heißt es dann etwa. Hilft die Rauchpause im beruflichen Umfeld? Dieser Frage ging eine Studie nach.

Anhand der Daten von 3.500 Mitarbeiter*innen einer großen asiatischen Bank wurde untersucht, welchen Einfluss soziale Netzwerke auf den Karriereverlauf haben. Besonders wurde darauf geachtet, wie der Einfluss von der Intensität des Kontakts abhängt.

Als ein wichtiges soziales Netzwerk stellte sich die Rauchpause heraus. Manchmal helfe es der Karriere, Raucher*in zu sein, manchmal nicht. Das wichtigste Kriterium war dabei, ob Hierarchie-Ebenen unter sich bleiben oder ob verschiedene Hierarchie-Ebenen miteinander rauchen.

Mehr Zeit miteinander

Wenn Chefs und Mitarbeiter*innen miteinander rauchen, hilft dies der Karriere der Mitarbeiter*innen, stellte die Studie fest. Am meisten trifft dies auf Männer zu. Verantwortlich dafür sei die länger miteinander verbrachte Zeit: Der Chef kennt den rauchenden Mitarbeiter besser als den nichtrauchenden, er selbst zeigt sich ihm auch in einer halb privaten Situation.

Mitarbeiter*innen und Vorgesetzte verbringen demnach fast um die Hälfte mehr Zeit miteinander, wenn beide Raucher sind, als wenn das nur für eine der beiden Personen gilt. Weil der Vorgesetzte den Mitarbeiter dadurch besser kennt, traut er ihm vermutlich mehr zu.

Auch das Geschlecht scheint dabei eine Rolle zu spielen: Bei gemeinsamen Rauchpausen von Chefin und Mitarbeiterin war kein signifikanter Effekt auf die Karriere feststellbar. Das Ergebnis trifft also nur auf Männer zu. Männer, die regelmäßig gemeinsam mit ihren männlichen Chefs Rauchpause machen, sind die einzigen, die für ihr berufliches Fortkommen davon profitieren können.

Veränderte Norm

Langsam ändert sich, dass Rauchen die Norm ist. Dies begann mit dem vermehrten Wissen um die große Schädlichkeit des Rauchens und das hohe Suchtpotenzial von Nikotin. Auch staatliche Regulierungen und Gesetze tragen dazu bei, dass der Konsum von Tabak und Nikotin sozial weniger anerkannt ist.

Diese veränderte Norm wirkt sich auch auf Rauchpausen aus: Rauchpausen werden in vielen Unternehmen nicht mehr als selbstverständliches Recht und normale Arbeitsunterbrechung gesehen.

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