E-Zigarette in der Schwangerschaft

Niedrigeres Geburtsgewicht, eher Frühgeburt und weniger Stillen: In der Schwangerschaft E-Zigaretten zu rauchen, wirkt sich negativ auf die Gesundheit von Mutter und Kind aus. Das zeigt eine Meta-Analyse.

Schadet Mutter und Kind

Wie wirkt sich der Konsum von E-Zigaretten auf die Schwangerschaft aus? Dazu gab es bisher einzelne Studien, aber keine Zusammenschau der Ergebnisse. Nun untersuchte eine Meta-Analyse, was die bisher einzelnen Studien verbindet.

Analysiert wurden Einflüsse des Rauchens von E-Zigaretten während der Schwangerschaft auf sogenannte mütterliche und neonatale Ergebnisse. Damit stand sowohl die Auswirkung auf das Kind als auch auf die Mutter im Zentrum.

Dazu wurden 23 klinische Studien mit insgesamt rund 924.000 untersuchten schwangeren Frauen unter die Lupe genommen. 7.552 der Frauen hatten angegeben, während der Schwangerschaft ausschließlich E-Zigaretten konsumiert zu haben. Diese wurden mit nikotin-abstinenten Müttern und deren Kindern verglichen.

Der Konsum von E-Zigaretten während der Schwangerschaft war mit einem um 53 Prozent höheren Risiko für unerwünschte mütterliche Ergebnisse verbunden. Zu ihnen zählen Bluthochdruck und Diabetes.

Weniger Stillen, weniger Schwangerschaftsvorsorge, mehr Depressionen

Sehr deutlich ist das vermehrte Auftreten von Depressionen: Wer während der Schwangerschaft E-Zigaretten raucht, hat im Vergleich zu Frauen ohne Nikotinkonsum eher auch Depressionen. Das Risiko dafür ist mehr als verdoppelt. Es wäre auch möglich, dass die Depression die Nikotinabhängigkeit begünstigt.

Darüber hinaus zeigt die Meta-Analyse, dass Frauen, die während der Schwangerschaft E-Zigaretten konsumieren, ihre Kinder mit geringerer Wahrscheinlichkeit stillen. Die Wahrscheinlichkeit des Stillens ist um die Hälfte reduziert.

Die Meta-Analyse fand auch ein erhöhtes Risiko, dass die Mutter während der Schwangerschaft nicht angemessen medizinisch versorgt wird: Adäquate Schwangerschaftsvorsorge war bei E-Zigaretten-Konsum um 30 Prozent reduziert.

Kind: 53 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit für Probleme

Auch auf das Kind wirkt sich das mütterliche Rauchen von E-Zigaretten während der Schwangerschaft negativ aus. Sogenannte „negative neonatale Ereignisse“ – also negative Entwicklungen rund um Schwangerschaft und Geburt – werden dadurch um 53 Prozent wahrscheinlicher.

Kinder von in der Schwangerschaft „dampfenden“ Müttern sind im Vergleich zu Müttern ohne Nikotin-Konsum deutlich häufiger untergewichtig. Die Wahrscheinlichkeit für niedriges Geburtsgewicht steigt um 56 Prozent. Das Risiko für eine Frühgeburt steigt durch das Rauchen von E-Zigaretten um 49 Prozent.

Frauen, die auch andere Nikotinprodukte konsumiert hatten, waren von dieser Meta-Analyse ausgeschlossen. Es floss also kein Mehrfach-Konsum („Dual use“) in die Daten ein, die Ergebnisse beziehen sich auf Frauen, die ausschließlich E-Zigaretten konsumierten. Der Einfluss von E-Zigaretten auf die Schwangerschaft bekommt mehr Bedeutung, weil insgesamt der Konsum steigt.

Forschungen an Menschen, wie die in oben genannten 23 Studien, sind auf die eigenen Angaben der untersuchten Personen angewiesen. Diese geben an, welche und wie viel nikotinhaltige Produkte sie konsumiert haben. Menschen hingegen gezielt zu Forschungszwecken E-Zigaretten konsumieren zu lassen, um ihre Wirkungen zu erforschen, ist aus ethischen Gründen nicht möglich.

Mäuse: Geringere Lungen-Entwicklung und kleinere Knochen

Im Gegensatz dazu können Tiere auch bewusst dem Aerosol von E-Zigaretten ausgesetzt werden. Eine Studie an Mäusen setzte trächtige Tiere täglich vier Stunden lang dem Aerosol von E-Zigaretten aus. Die Jungtiere hatten eine geringere Lungenentwicklung und kleinere Knochen im Schädel, Kiefer und in den Beinen. Als Ursache wird vermutet, dass E-Zigaretten den Einbau von Kalium in den Zellen negativ beeinflussen.

Andere Tier-Studien bestätigen, dass Nikotin beim Fötus in ähnlich hoher Menge wie bei der Mutter ankommt. Es durchdringt die Plazenta-Schranke. Die sensibelsten Zeitfenster dafür sind das zweite und dritte Trimester der Schwangerschaft, zeigt eine weitere Studie.

Auch durch konventionelle Zigarette sehr negative Auswirkungen

Das Rauchen von konventionellen Zigaretten während der Schwangerschaft hat sehr negative Auswirkungen auf Mutter und Kind. Das ist in unzähligen Studien an Menschen bestätigt. Zu den Auswirkungen von Tabakerhitzern und Nikotinbeuteln auf die Schwangerschaft fehlen bisher Studien.

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